Brauch und Tanz im Jahreskreis – Volkskultur lustvoll weitergeben.
Quer durch Oberösterreich zieht sich bereits das „Projekt Wurzeln für unsere Kinder“ – in dem Brauch und Tanz im Jahreskreis kindergerecht in den Schulen vermittelt wird. Sprichwörtlich mit „Händ und Fiaß“ werden die Schulkinder in die Welt des Brauchtums und des Volkstanzes entführt. Dies mit gutem Ausgang, denn der Funke springt auf die Kinder über, wird doch mit diesem Projekt unter anderem das gemeinschaftliche Tanzen und Spielen, die Förderung der Klassengemeinschaft, soziale Kompetenz sowie die Vermittlung und Weitergabe von heimatlich – traditionellem Kulturgut vermittelt.
Konsulentin Elfriede Schweikardt und Heidi Höniges vom Kindertanzreferat des Verbandes Salzkammergut identifizieren sich voll und ganz mit ihrer Aufgabe. So konnten sie in den letzten Wochen von Schule zur Schule die Früchte ihres Projektes ernten. Vor allem sind es die Volksschulen, die diese Idee „Brauch und Tanz in den Volksschulen“ mit Begeisterung aufgenommen haben.
Hier sei die „Kreativgruppe“ der Volksschule Weißenkirchen, die als Freigegenstand „Brauchtum und Tanz“ wählten, erwähnt. Vier Nachmittage wurde genutzt, um von Elfriede Schweikardt zu erfahren, was Brauchtum bedeutet, die darauffolgende Aufwärmphase mit einem Spiel endete Schritt für Schritt mit dem erlernten Tanz, ein Erfolgserlebnis für die Schüler und auch für die Referentin.
Aber die Erfolgsgeschichte geht weiter, denn dasselbe spielte sich auch in den Schulen von Aurach, Attersee, Unterach, Viechtwang und in Vorchdorf ab.
Brauchtum mit den dazugehörigen Ritualen stand hier ebenfalls im Mittelpunkt. Angefangen von den Eisheiligen im Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam bis hin zur Sonnwende. Spielerisch erfuhren die Kinder, was sie bedeuten und mit großem Interesse verfolgten die Kinder die Ausführungen, die spielerisch vor jeder Stunde begannen. Die in den darauffolgenden vier Wochen erlernten Tänze wurden in manchen Turnstunden geübt, die Musikstunden nutzte man zum Erlernen der Texte zu den Volkstänzen.
Ein Fest, welches einzigartig war, war die Ernennung der Volksschule Unterach zur 1. UNESCOSCHULE in OÖ.. Dies war auch Anlass genug, dass jede Klasse einen eigenen Volkstanz aufführte. Nun hatte man endlich einmal die Gelegenheit, das Erlernte öffentlich herzuzeigen.
Das Sonnwend- und Johannisfeuer, welche im Juni stattfinden, die Bedeutung dieses Brauches, wurde in der „Sonnwend-Stunde“ in Aurach mit den Kindern erarbeitet. Dass von diesem „gewollten“ Feuer eine besondere Kraft ausgeht und diese und jene Wirkung hat, wenn man darüber springt, faszinierte natürlich besonders. Nun konnten die Kinder dies auch in der Praxis umsetzen.
„Wenn man über das Feuer springt, schützt es vor Krankheiten“
„wenn man zu zweit über das Feuer springt, bleibt man ein Leben lang beisammen“
„die Asche wurde am Feld zum Schutz ausgestreut“…
Unter Aufsicht der Erwachsenen durften die Kinder über das Feuer springen, zuerst einzeln und zu guter Letzt gemeinsam, Hand in Hand. Dies zeigte wieder eine besondere Klassengemeinschaft, welche auch das Ergebnis des Erlernten war. Spielerisch – ohne zu müssen – so sollte lernen sein!
„Brauch und Tanz in den Volksschulen“, vielleicht ein Zukunftsmodell in den Schulen und kein Freigegenstand mehr. Der Jahreskreis bietet genug Brauchtum, egal ob Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Den beiden Referentinnen, Kons. Elfriede Schweikardt und Heidi Höniges fehlt es nicht an Material.
Ingrid Schuller
Kons. Elfriede Schweikardt
Heidi Höniges